Bergisches Land: Im Baumhaus
Eigentlich hatten wir mit einer wackligen Leiter und einem kleinen dunklen Verschlag gerechnet, als wir durch den Naturerlebnispark Panarbora im Bergischen Land auf die Baumhäuser zugingen. So eine Art Hochsitz hatten wir uns unter einem sieben Meter hohen Baumhaus vorgestellt. Aber was wir dann sahen, war das genaue Gegenteil: hell, cool und wunderbar stabil. Die Baumhäuser sind von der Eingangsseite aus problemlos über eine kleine Brücke und Holzstege erreichbar. Erst auf der Rückseite fällt die Landschaft ab. Richtig tief, bis zu sieben Meter. Ganz unten verläuft ein Pfad durch den Wald. Er ist Teil des alles umrundenden Sinnenpfades. Der Blick in den Wald ist besser als jeder Fernseher. Und es riecht nach Bäumen, nach Draußen, nach Natur.
Stelzenläufer: die Baumhäuser in Panarbora
Das ist auch im Innern der fünf unterschiedlich großen Baumhäuser so. Alles ist aus Holz. Es gibt ein Badezimmer, Heizungen, Tische und Stühle und Baumhäuser in den Baumhäusern, denn die Hochbetten sehen ebenfalls wie kleine Baumhäuser aus. Jedes Bett ähnelt einer kleinen Schlafkoje, die über einen Leiter-Baumstamm zu erreichen ist. Liegt man einmal eingekuschelt unter weichen Daunen, kann man durch ein Fenster den Wald beobachten.
Baumhaus im Baumhaus: Die Hochbetten geben einem das Gefühl, mitten in den Bäumen zu schlafen
Wann sich dort welche Tiere tummeln, erfahren wir auf den Infotafeln auf der anderen Seite des Geländes: auf dem 40 Meter hohen Aussichtsturm, von dem auch der 1.635 Meter lange Baumwipfelpfad abgeht. – Wir erkunden den Park, das Gelände und die zahlreichen Häuser und Stationen von Panarbora, das zum Deutsches Jugendherbergswerk Landesverband Rheinland gehört. Auf dem Pfad läuft man bis zu den Baumhäusern und kreuzt dabei drei Themendörfer, die Orten in Südamerika, Afrika und Asien nachempfunden sind und ebenfalls außergewöhnliche Übernachtungen bieten.
Neben den Baumhäusern gibt es weitere ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten in den einzelnen Themendörfern
Vor dem Schlafengehen schlendern wir noch einmal ins Restaurant und essen zu Abend. An zwei Essensständen gibt es frisch zubereitete Gerichte, die jeweils zu den Dörfern passen, also aus Asien, Südamerika und Afrika stammen. Auf der kleinen Terrasse vor unserem Baumhaus versuchen wir dann noch, mit dem Selbstauslöser ein paar Fotos zu machen – wir vorne und hinter uns der Blick in den Wald. Danach geht es in die Kojen. Der Geruch des Holzes erinnert ein wenig an unsere Nacht im Fass. Unsere Nachbarn sind ein paar Eichhörnchen. Angeblich soll es unten im Wald unter anderem Rehe, Füchse und einige Wildschweine geben.
Weite und Wald: Panarbora ist ein idealer Tagesausflug für Familien
Das Aufwachen wird von Vogelgezwitscher und dem Rauschen der Bäume begleitet. Die Luft ist klar, die Sonne scheint und beim ausgiebigen Frühstück vom Büffet im Panarbora-Restaurant kommen wir mit den Leuten ins Gespräch. Ein Paar mittleren Alters lacht und sagt, sie hätten ganz herrlich in ihrem Baumhaus geschlafen, aber ihnen wäre irgendwann bewusst geworden, dass sie vermutlich die einzigen Gäste ohne Kinder waren. Da hätten sie sich einfach wieder selbst wie ein Kind gefühlt: alles ausprobiert, faul in der Hängematte gelegen, den Heckenirrgarten erkundet. Das sei einfach schön gewesen.
Die ganze Geschichte über das Baumhaus, wen wir trafen und noch viel mehr Ausflugstipps stehen in Im Fass und unter Sternen.
Vielen Dank dem Deutschen Jugendherbergswerk Landesverband Rheinland für die kostenlose Übernachtung im Baumhaus!
Für wen?
Ein Paradies für Familien oder Alleinerziehende mit Kindern, denn man hat das Gefühl von Abenteuer und ist zugleich an einem sicheren und lehrreichen Ort. Panarbora ist aber auch etwas für Wanderer, die von dort aus das Bergische Land erkunden wollen. Und natürlich für Schulklassen, Jugend- und Seminargruppen.
Was ist in der Nähe?
Unter anderem der Altenberger Dom, eine 1133 errichtete Klosterkirche in Odenthal, Schloss Burg im Solinger Stadtteil Burg an der Wupper und das Freilichtmuseums in Lindlar.